Führerschein-Erfahrungen (Letzte Praxis vor der Prüfung)
Veröffentlicht: 23.02.17 um 19:50 von DieLegende
Moin, die Damen und die Herr’n!
Ich löse mein Versprechen ein:
Was sich getan, erzähl’ ich gern.
So folgt mir nun und tretet ein
ins Reich der Mythen und Legenden,
ins Phantasie- und Märchenland.
Doch nein! – laßt schnell den Schritt uns wenden,
heut’ geb’ ich Wahrheit nur bekannt.
Das Tor ging auf, ich sah sie stehen
in der Garage großem Schlund,
und mußte sofort zu ihr gehen:
„Hol mich hier raus! Ich bin kein Hund,
den lange man ins Häuschen zwängt.
Fühlst Du denn nicht denselben Drang?
Wärst Du hier drin denn nicht beengt?
Vermißt Du nicht meinen Gesang,
wenn wir den grauen Asphalt quälen,
wenn heiser mein Motor laut brüllt,
wenn wir die Kurven gierig zählen?
Von diesem Zwang bin ich erfüllt!“
Ich schwang mich auf und ließ sie an -
sofort erwachte sie zum Leben.
Bin froh, daß ich’s erleben kann,
dieses wilde, ungezähmte Beben.
Die ersten Meter trug sie mich
noch kühl und leicht beleidigt hin.
Doch sieh! Wie schnell verwandelt sich
ihr grad noch braver, sanfter Sinn,
wenn dieses Biest in ihr erwacht.
Zum Ortsschild blickt’ ich kaum zurück,
schon sprach sie fauchend: “Nun gib acht!“-
mein Lehrer blieb recht schnell zurück.
Zunächst ging’s Richtung Weidefeld,
der dort’ge Parkplatz war das Ziel.
Schnell wurden Kegel aufgestellt,
von denen nicht ein einz’ger fiel,
beim ersten Durchgang jedenfalls.
Beim zweiten auch. Beim dritten Lauf
erwischte ich den Kegelhals...
Mein Lehrer hob ihn wieder auf.
„Noch einmal, das muß besser gehen!“,
so war ich selber bös’ mit mir.
Und weiter wollt’ ich Runden drehen,
wozu denn sonst war’n wir grad hier?
Als dieses mehrfach dann gelang
und ich mir endlich selbst verzieh’,
da war dann Neues von Belang.
Die Bremse litt durch mich – und wie!
„Gefahrenbremsung“ hieß der Plan,
das schaffte ich hinreichend gut.
„Ausweichen“ stand als Nächstes an,
auch das hab’ ich schon fast im Blut.
Nach Abschluß aller Grundaufgaben
bekam die Kleine ihren Willen.
Sie trug mich stolz, voll Kraft, erhaben,
doch lebhaft wie ein junges Füllen
von dort zurück nun an die Schlei.
Voll Freude sang ich laut im Helm -
Ihr lacht? Das ist mir einerlei! -
Wer Böses denkt, der sei ein Schelm.
Von Kappeln aus ging es ein Stück
der Bundesstraße nun ins Land.
Die kleine Abfahrt nach Faulück
ist uns nun langsam gut bekannt.
Erst Rabenkirchen, Oersberg dann,
als Strecke ist das nicht sehr schön.
Auf der Bitumen-/ Asphaltbahn
möchte ich nicht uns stürzen seh’n.
Die enge Stelle bei Wittkiel
hat ihren Schrecken längst verloren.
Es zeugt jedoch von gutem Stil
die Schonung der Bewohner-Ohren...
Durch Kappeln durch ging es gleich weiter,
denn nichts mehr hielt uns heute auf.
Es stürmte wild die Drehzahlleiter
die Kleine ungestüm hinauf.
Dann folgten Dörphof, Schuby, Karby,
die Kurven wecken Sinneslust.
Ach übrigens: die Endung auf –by
ist dänisch; hättet’s Ihr gewusst?
Und niemals hätte ich gedacht,
wie Mopped-Fahren mich erfreut,
ja, wieviel Spaß das Ganze macht!
Den Schritt hab’ ich nicht bereut.
Tiefer noch soll ich sie legen,
keine Kurve scheut das Biest.
Denn das versteht sie unter „pflegen“,
daß stets man neu die Grenzen mißt.
Über Dreck auf schlechten Wegen,
von Traktoren hinterlassen,
lächelt sie nur recht verwegen.
Auf sie kann ich mich ruhig verlassen.
Wohin ich die XJ auch lenke,
sie folgt Kommandos willig, gerne.
Und während ich noch solches denke,
seh’ ich schon Kappeln in der Ferne.
Nicht lang danach sind wir zurück.
Und lasziv räkelt sie sich nun,
mit sehr verführerischem Blick:
„Wir sollten so was öfter tun...“
April 2006
Ich löse mein Versprechen ein:
Was sich getan, erzähl’ ich gern.
So folgt mir nun und tretet ein
ins Reich der Mythen und Legenden,
ins Phantasie- und Märchenland.
Doch nein! – laßt schnell den Schritt uns wenden,
heut’ geb’ ich Wahrheit nur bekannt.
Das Tor ging auf, ich sah sie stehen
in der Garage großem Schlund,
und mußte sofort zu ihr gehen:
„Hol mich hier raus! Ich bin kein Hund,
den lange man ins Häuschen zwängt.
Fühlst Du denn nicht denselben Drang?
Wärst Du hier drin denn nicht beengt?
Vermißt Du nicht meinen Gesang,
wenn wir den grauen Asphalt quälen,
wenn heiser mein Motor laut brüllt,
wenn wir die Kurven gierig zählen?
Von diesem Zwang bin ich erfüllt!“
Ich schwang mich auf und ließ sie an -
sofort erwachte sie zum Leben.
Bin froh, daß ich’s erleben kann,
dieses wilde, ungezähmte Beben.
Die ersten Meter trug sie mich
noch kühl und leicht beleidigt hin.
Doch sieh! Wie schnell verwandelt sich
ihr grad noch braver, sanfter Sinn,
wenn dieses Biest in ihr erwacht.
Zum Ortsschild blickt’ ich kaum zurück,
schon sprach sie fauchend: “Nun gib acht!“-
mein Lehrer blieb recht schnell zurück.
Zunächst ging’s Richtung Weidefeld,
der dort’ge Parkplatz war das Ziel.
Schnell wurden Kegel aufgestellt,
von denen nicht ein einz’ger fiel,
beim ersten Durchgang jedenfalls.
Beim zweiten auch. Beim dritten Lauf
erwischte ich den Kegelhals...
Mein Lehrer hob ihn wieder auf.
„Noch einmal, das muß besser gehen!“,
so war ich selber bös’ mit mir.
Und weiter wollt’ ich Runden drehen,
wozu denn sonst war’n wir grad hier?
Als dieses mehrfach dann gelang
und ich mir endlich selbst verzieh’,
da war dann Neues von Belang.
Die Bremse litt durch mich – und wie!
„Gefahrenbremsung“ hieß der Plan,
das schaffte ich hinreichend gut.
„Ausweichen“ stand als Nächstes an,
auch das hab’ ich schon fast im Blut.
Nach Abschluß aller Grundaufgaben
bekam die Kleine ihren Willen.
Sie trug mich stolz, voll Kraft, erhaben,
doch lebhaft wie ein junges Füllen
von dort zurück nun an die Schlei.
Voll Freude sang ich laut im Helm -
Ihr lacht? Das ist mir einerlei! -
Wer Böses denkt, der sei ein Schelm.
Von Kappeln aus ging es ein Stück
der Bundesstraße nun ins Land.
Die kleine Abfahrt nach Faulück
ist uns nun langsam gut bekannt.
Erst Rabenkirchen, Oersberg dann,
als Strecke ist das nicht sehr schön.
Auf der Bitumen-/ Asphaltbahn
möchte ich nicht uns stürzen seh’n.
Die enge Stelle bei Wittkiel
hat ihren Schrecken längst verloren.
Es zeugt jedoch von gutem Stil
die Schonung der Bewohner-Ohren...
Durch Kappeln durch ging es gleich weiter,
denn nichts mehr hielt uns heute auf.
Es stürmte wild die Drehzahlleiter
die Kleine ungestüm hinauf.
Dann folgten Dörphof, Schuby, Karby,
die Kurven wecken Sinneslust.
Ach übrigens: die Endung auf –by
ist dänisch; hättet’s Ihr gewusst?
Und niemals hätte ich gedacht,
wie Mopped-Fahren mich erfreut,
ja, wieviel Spaß das Ganze macht!
Den Schritt hab’ ich nicht bereut.
Tiefer noch soll ich sie legen,
keine Kurve scheut das Biest.
Denn das versteht sie unter „pflegen“,
daß stets man neu die Grenzen mißt.
Über Dreck auf schlechten Wegen,
von Traktoren hinterlassen,
lächelt sie nur recht verwegen.
Auf sie kann ich mich ruhig verlassen.
Wohin ich die XJ auch lenke,
sie folgt Kommandos willig, gerne.
Und während ich noch solches denke,
seh’ ich schon Kappeln in der Ferne.
Nicht lang danach sind wir zurück.
Und lasziv räkelt sie sich nun,
mit sehr verführerischem Blick:
„Wir sollten so was öfter tun...“
April 2006
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